Diese Woche bin ich zwei mal auf einem Ausritt vom Pferd abgestiegen, daher habe ich mich gefragt, wie andere das wohl handhaben.

Wie verhaltet Ihr Euch im Gelände, wenn es zu problematischen Situationen / Gefahren kommt ?

Bleibt Ihr was auch komme im Sattel oder steigt Ihr auch mal ab und führt ?

Habe ja schon von einigen gehört, man solle nicht absteigen, da man dem Pferd dann Schwäche signalisieren würde. Wegen jeder Kleinigkeit würde ich auch nicht absteigen, aber in manchen Situationen sehe ich es aber für angebracht an.

Hier mal meine Situationen aus dieser Woche:

1. Nachmittags hatte es ca. 8 Kilometer von uns einen Großbrand gegeben. Ein großer Elektrofachmarkt ist in Flammen aufgegangen. Gegen Abend konnte ich keine schwarzen Wolken mehr am Himmel sehen. So bin ich also eine kleine Runde ins Gelände gegangen. Mae war von Beginn an sehr unruhig, was ich von Ihr so nicht gewohnt bin. Im Dorf angekommen, wollte sie ab einer bestimmten Stelle nicht mehr vorwärts gehen. Die schlug heftig mit dem Kopf und fing an zu tänzeln. Ich bin dann abgestiegen und habe sie ein Stück geführt, bis sie wieder ruhiger wurde. Dann bin ich aufgesessen, noch eine Strecke geritten und dann sind wir wieder umgekehrt. Am nächsten Abend konnten wir wieder ohne Probleme dort lang reiten.

2. Gestern Abend kam uns auf einem schmalen Feldweg ein großer Trecker mit zwei beladenen Anhängern entgegen. Als er immer näher kam, bekam Mae Angst und der Graben kam immer näher auf uns zu. Ich habe den Fahrer daher gebeten anzuhalten, ich bin abgestiegen und habe sie an dem "Monster" vorbei geführt. Anschließend ging es dann wieder ohne Probleme vom Sattel aus weiter.

In beiden Situationen hätte ich nicht anders reagiert. Schließlich liegt dir ja auch was an deinem Leben und Schwäche zeigen hin oder her in solchen situationen geht die Sicherheit vor.
LG Angela

Ich entscheide da von Pferd und Situation abhängig.
Hast vollkommen Richtig entschieden: auch wenn wir nichts mehr sehen oder riechen, die Pferde haben da wesentlich feinere Sinnesorgane. Beim Brand von E... sind viele unangenehme Gerüche in d. Luft gewesen.
Wenn du absteigst signalisierst du nicht Schwäche oder dergleichen, du nimmst die Führposition anders ein, kennen die Pferde ja eigentlich von der Bodenarbeit.
Außerdem hast du Mae ja noch nicht so lange, auch wenn sie ein "älteres, erfahrenes " Pferd ist: sie ist ein Pferd und kein Computer, reagiert also nicht in jeder Situation gleich. Nicht zu vergessen das du alleine unterwegs warst, da war kein Schutz der Herde. Ganz wichtig: "heute schon dein Pferd gelobt ?"

hätt auch so reagiert, ganz schrecklich die riesigen Mähdrescher auf engen Strassen

Ja grusel grusel

Dito, ist immer Situationsabhängig! Wenn Charly sich blöd anstellt, weil ihn ein abgestellter Wasserwagen in einer Wiese stört oder so etwas ähnliches bleib ich drauf und kläre das von oben!
Ich habe vor kurzem nämlich einen Artikel gelesen, wo drin beschrieben stand, dass gerade dominantere Pferde "ängstlicher" erscheinen, in Wirklichkeit aber nur die Führungsposition übernehmen! Das fand ich sehr interessant!
Aber bei solchen Situationen die gefährlich werden können, im Zweifelsfall lieber absteigen und durch die Situation durchführen!

Wo hast du den Artikel gelesen ? Kannst du mir darüber eine PN schreiben - klingt ganz nach Ailko !

In der Cavallo Mai 2012, der Artikel heißt:
Auf der Couch bei Thomas Günther

Er beschreibt dort die Problematik eines Haflingerwallaches, der eigentlich scheckhaft war, aber eigentlich ein Macho! Sehr interessant!

Da wühle ich gleich mal meine Asservatenkammer durch ;-)

Ostfriesin, Sicherheit hat oberste Priorität!

bei mir kommt es darauf an wie falko sich unter mir verhällt. ich merke doch deutlich wie groß seine anspannung ist oder ebne wie klein !
ich weiß das es ab einem gewissen grad bei ihm brenzlich wird und dann steige ich lieber ab , in seiner panik würde er sonst auf dem absatz umdrehen und weg rennen , dass kommt zum glück nur sehr sehr selten vor und ist mir auch nur ein mal ganz am anfang passiert und nie wieder , aber man weiß ja nie ;)
ich steige dann ab , zeige ihm wovor er angst hat und beim nächsten mal ist es absolut kein problem mehr !
falls er nur skeptisch ist reite ich meißtens weiter , lasse ihn schnuppern und fertig.
ich glaueb absteigen oder oben bleiben ist einfach pferdeabhängig ;)

Ich steige grundsätzlich nicht unterwegs ab. Soweit kommts noch ;-). Mein alter Idiot (jetzt 23 Jahre jung) hat mich einmal dazu gebracht, abzusteigen, aber da war auch kein Platz zum Ausweichen (wir sind unerlaubt auf dem Deich am Ems-Jade-Kanal geritten, von vorne kam ein Grusel-Schaf (seine Meinung!), rechts der Kanal und links der Vorfluter). Ansonsten kriegte er in "Gefahren-Situationen" einfach mal die Jacke voll, war/ist immer noch nämlich ein Macho-Arsch, der will dann nur wilder Mann spielen.

Vom Boden aus hätte ich Angst, daß das Pferd mir aus der Hand kommt. Und dann unkontrolliert auf die Straße oder so... lieber nicht! Ich habe IMMER das Gefühl, daß ich von oben mehr Kontrolle habe. Und ich habe schon viiiiele Pferde geritten ;-), die meisten davon jung und unerfahren...

Was verstehst Du unter "Jacke voll bekommen" ?

Ich lege viel Wert auf Bodenarbeit und habe daher keine Bedenken, dass mir mein Pferd von der Hand kommen würde.

Daher fühle ich mich vom Boden aus in solchen Situationen auch sicher und wähle eher dann diesen Weg.

Da muss ich allerdings auch sagen , dass mir das Gefühl nie bekommen würde.
Falko folgt mir an der Hand brav wie ein Lamm , egal wie viel Angst er vorher hatte....
Bei mir ist es eher so , dass ich denke da wesentlich mehr Kontrolle zu haben.