Der Goldene Schnitt ist schon den alten Griechen bekannt und unterliegt einer sehr komplizierten Berechnung.
Vereinfacht kann man die Schnittpunkte der horizontalen und vertikalen Linien des Gitternetzes auf dem Display verwenden.

Ziel hierbei ist es das Hauptmotiv nicht mittig im Bild sondern leicht versetzt auf einem der Schnittpunkte des Gitternetzes (über "Display" aufzurufen) zu verlagern.

Die Anwendung dieser Technik wird als für das menschliche Auge harmonischer empfunden.

Problemstellung ist oftmals die "Scharfstellung" des Motives. Hier kommt der sogenannte Schärfespeicher zum Einsatz:

Zunächst das Motiv anvisieren, den Auslöser halb durchdrücken (das Motiv wird scharf gestellt) und nun die Kamera bei gedrückten Auslöser so ausrichten das das Motiv seinen Platz auf einem der Schnittpunkte des Gitternetzes einnimmt und Auslöser durchdrücken - Fertig.

Profis versuchen durch eine Linie - z.B. Bogen eines Baumes etc. eine Verbindung zwischen 2 gegenüberliegenden Schnittstellen herzustellen um den Effekt noch zu verstärken.


Hier eine Aufnahme von einem Wasserspiel und einer Windmühle "normal" aufgenommen:



und nun - die Kamera leicht gekippt und Mühle und Wasserspiel jeweils auf eine Schnittstelle des Gitternetzes positioniert (goldener schnitt)





und - welches Foto hat die bessere Wirkung ? - entscheidet selbst.

Ja ayra - ich weiß es sind nicht die optimalen Fotos zur Anwendung dieser Technik. Natürlich kann man hier unterschiedliche Sichtweisen hineininterpretieren.
Mir ging es bei diesen Beispielfotos in erster Linie darum zu zeigen was beim Goldenen Schnitt mit der Positionierung des Hauptmotives auf der Schnittstelle gemeint ist und da kamen mir diese beiden Bilder gerade recht.
Hier mal ein Beispiel für die richtige Anwendung:

falsch - die Schwebfliege ist zu mittig




richtig - die Schwebefliege wurde auf der Schnittlinie unten rechts plaziert:

Naja - beachten muß ? - wohl eher nicht. Es gilt ja schließlich die künstlerische Freiheit. Und nicht jede Regel passt zu jeder Aufnahmesituation. Siehe Beispiele oben.
Es kann aber nicht schaden diese Regeln zu kennen und hin und wieder anzuwenden. Es steigert auf jeden Fall die Wirksamkeit deiner Fotosammlung.

Bei der Schwebfliege stimme ich Ostpo 100 % zu. Bei dem anderen Bild finde ich das kleine nur schöner, wenn es nur um das Wasserspiel geht. Und die Mühle quasi den Hintergrund dazu bilden soll. Ansonsten finde ich das andere schöner. Mit der Landschaft, den Seerosen... Schwierig zu erklären...