Das Problem ist folgendes:

Der Markt hier in Ostfriesland verlangt nach gut gerittenen, hübschen Verlaßpferden, klar. Die brauchen nicht mehr als aller-allerhöchstens ländlich A (wenn man nen begabten Reiter hat auch L) können. Also kann man Abstriche machen bei den GGA bzw beim Springvermögen zugunsten eines klaren Kopfs (das eine muß das andere zwar nicht ausschließen, aber wie viele der hochrangigen Sportler sind wirklich easy im Umgang???).
Aber: Hat man dann so einen kleinen Muckel mit durchschnittlichem Exterieur und durchschnittlichen GGA, wird man den als Fohlen nicht oder nur für kleinen Kurs los (der darf dann in der Entstehung auch nix kosten, sonst macht man ja ein Minus-Geschäft). Also muß man diese Fohlen aufziehen, womit wir wieder bei meinem persönlichen Reizthema sind: gute Freizeitpferde werden einfach nicht angemessen bezahlt! Wir haben ja mal in einem anderen Thema überschlagen, was Aufzucht und Beritt kosten, bis man mit einem Pferd so losreiten kann.
Um allerdings ein bezahlbares Verlaßpferd zu "machen", muß man entweder sparen, wo es geht (also äußerst robuste Aufzucht ohne Schmied und TA, sowie mit minimalem Futteraufwand) oder man zahlt auf jedes Pferd drauf.
Und das kann´s ja wohl nicht sein. Deshalb versucht jeder normal denkende Züchter ja auch, ein Fohlen zu ziehen, das kostendeckend bzw idealerweise mit dickem Gewinn verkauft werden kann. Daß man dann auf Hengste wie Aktionstraber oder heiße Springer zurückgreift, sollte logisch sein. Damit ist auch der Run auf die verschiedenen Modehengste zu erklären, oder aber auch die meines Empfinden nach explosionsartige Wachstumsrate bei den Spezial-Freizeitrassen (z.B. Tinker oder "Gebrauchskreuzungen", die ja auch oft die sprichwörtliche Katze im Sack sind).
Wobei auch ein Freizeitrassen-Fohlen nicht viel weniger in der Aufzucht kosten sollte (wenn man es gewissenhaft und ordentlich macht) wie ein Warmblüter.

Zitat von liss1995

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das ist richtig, aber andersrum ists das gleiche...nur weil der aus sonst einer linie gezogen ist geht der noch lange keine hohen prüfungen...veranlagung kann auch aus nem "zufall" passieren =)
einige nicht so kluge eltern haben auch hochintelligente kinder ;) :D :D

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Sicher können auch mäßig begabte Eltern begabte Kinder haben, aber die Wahrscheinlichkeit, daß begabte Eltern auch begabte Kinder haben, ist ja wohl wesentlich größer.

Wenn man nach der Genetik geht eigentlich nicht, da die guten Gene meistens eine Generation überspringen.
Und mein Dreamy z.B. hat kein Papier, aber der kann sich gewaltig bewegen. Wenn ich mir ein Pferd kaufe ist mir das Papier komplett egal. Bewegung muss er haben und er soll klar im Kopf sein. Alles andere kriegt man hin.

klar sind die chancen größer aus "gut + gut = gut" zu bekommen als anders gepaart aber wie dreamy schon sagt: alles andere bekommt man hin =)

und wie caprice den markt beschreibt klingt natürlich auch logisch.....jeder will sehen wo er bleibt ganz klar...
nur leider ruft das wieder hervor, dass ich sag mal untalentierte oder reiter mit zu wenig erfahrung einen kracher bekommen und diesen dann "vergeigen" =/

man muss ganz ehrlich sein: im reitsport kommt man mit kohle nur richtig weit....wenn man mal ganz aufmerksam einige reiter über einige jahre beobachtet, dann dürfte einem wohl auffallen, dass ca. alle drei jahre bei vielen ein pferdewechsel vorliegt...und das sind keine no-name nachkommen...einfach nur schade

Oh jaaaa, aber wie mein ehemaliger Ausbilder immer sagte: Das was du unterm Hintern hast kann man dir wegnehmen. Das was du im Hintern hast, das gehört dir!"

@ liss: Das ist aber auch nachvollziehbar mit dem Pferdewechsel. Die meisten Profis reiten ja keine eigenen, sondern gesponsorte Pferde. Und die werden, wirtschaftlich völlig logisch, verkauft, wenn sie durch den möglichst erfolgreichen Beritt mehr wert sind. Sonst hätte L.v. Gal den Totilas sicher auch nicht rausgerückt! Wenn der Sponsor sagt: "So, der Kracher wird verkauft, ich kann die Summe X dafür kriegen, aber morgen stell ich dir ein Nachwuchspferd in den Stall", da wird kein Profi sagen, daß der Sponsor doof ist und er nicht weiter reiten will. So ist das Geschäft eben!

Und wenn der Reiter es "im Hintern" hat, wird er auch immer talentiertes Pferdematerial unter selbigen kriegen.

Daß viele untalentierte Reiter mit ihren Pferden überfordert sind, liegt meistens schlicht an schlechter Selbsteinschätzung, mangelndem reiterlichen Können durch ungenügenden Unterricht und, ganz wichtig, fehlende Beratung bzw mangelhafte Beratung beim Pferdekauf!

Habt ihr Fachleute mitgehabt zum Pferdekauf? Oder habt ihr selbst so viel Fachwissen, daß ihr das allein einschätzen könnt?

Also ich habe bislang in meinem Leben vier Pferde gekauft und es war immer eine gute Entscheidung! Ich kaufe bevorzugt rohe Pferde, weil ich mir "mein" Pferd immer gerne selbst zurecht reite. Außer mein erstes Pony, der war fünf. Leider war der nicht wirklich gut geritten damals. Naja, hab mit dem damals trotzdem bis L gewonnen. Und außer Serienwechseln konnte ich sonst im Training auch alles mit dem reiten. Meinen zweiten Schimmel habe ich soweit fertig gemacht und wieder verkauft (Zeitmangel). Dreamy habe ich mit 2,5 Jahren bekommen und auch alles selbst gemacht. 6-jährig habe ich mit ihm mehrfach L gewonnen und 7-jährig waren wir bis 2. Reserve in der M. Danach hatten wir ja leider Pech mit so einem Vollversager (ich bevorzuge allerdings in ARSCHLOCH zu nennen) von Hufschmied. Nun ja, sei´s drum. Ilay werde ich mir auf jeden Fall auch wieder selbst ausbilden. Beim Pferdekauf höre ich immer nur auf eine Meinung und das ist meine eigene. Schließlich muss ich auch mit der Entscheidung leben und diese vor allem finanzieren.

Na, dann gehörst du ja anscheinend zu denen mit Fachwissen und kannst dich glücklich schätzen. Du wirst dir im Rahmen der Pferdesuche aber sicher auch Pferde angesehen haben, die deinen Ansprüchen nicht genügten, oder?

Naja, ich habe vorher ja immer mit den Leuten telefoniert. Und da habe ich dann schon immer viel selektiert. Manche Leute labern mir einfach zu viel Müll :-D (Aber das kennst du ja. Pferd kaufen ist ja fast genauso schwierig wie eins zu verkaufen.) Den Ilay habe ich mir dann von ca. 200 Pferden ausgeguckt und wusste i-wie "der ist es". Ich bin hingefahren und Bingo! Nach einer 1a bestandenen AkU hab ich ihn dann gekauft. Bei Dreamy war das damals der Hammer... Ich stand da mit dem mikrigen kleinen Tierchen und war hellauf begeistert... Naja, da war ich dann auch eine der wenigen. Aber als der dann eine Platzierung nach der Anderen abgegriffen hat und sein komplettes Bewegungsspektrum rauskam, da fanden ihn dann plötzlich alle toll. Und springen konnte der auch richtig gut. :-)

Also da ich auf der suche bin / war kann ich etwas dazu sagen. Da ich schon viele Pferde eingeritten habe und auch ausbilde, bin ich doch sehr Wählerisch, da ich einfach schon zu viele kennen gelernt habe.
Was sollte her?. Auf der einen Seite wollte ich gleich los reiten , aber auf der anderen Seite gefallen mir die meisten Reiter nicht, wie sie reiten.3 Jährig bloß nicht weil ich eh erst mit 4 Jahren anfangen würde. Was also tun.
Nun gut ich habe mir dann ein paar angesehen. Da waren tolle Pferde bei, aber als ich gesehen habe wie ein 3 Jähriger Wallach geritten / longiert wurde,dachte ich mir nur, ja genau das ist der Grund warum ich so skeptisch bin.
Ich hatte auf ein gutes passendes Angebot gewartet.

Dann wurde mir eine 4 Jährige Londonderry vorgestellt ( also übers Internet) sie soll etwas sensibel sein webt leicht für ich glaube 2500VHB. Dann habe ich einwenig im Internet weiter geschnüffelt, und fand das selbe Pferd in einer Anzeige für 1000 €, da sie eine Fehlstellung hat. Also ich der geantwortet hatte ob sie mich veräppeln will das ich kein krankes Pferd haben möchte und sie mir nichts davon erzählte das sie eine Fehlstellung hat, kam nur : Fehlstellung sei durch den guten Schmied weg .

Ich habe ein älteren Züchter gefunden bin dort hin gefahren und konnte mir zwischen 20 Pferden was aussuchen. Die ganzen Granaten waren mir dann doch zu teuer für ein 3 Jährigen 6500 zu zahlen.

Ich habe nun ein 3 Jährigen Wallach der einen total geilen Charakter hat, und nicht von schlechten Eltern ist. Morgen wird AKU gemacht und ich hoffe das alles gut ist.
So ich mache mir den jetzt fertig mit langsamer Zeit, ( da ich zur Zeit genügend Pferde habe zu reiten.

Da ich nun doch eine andere Sicht habe, wäre ich nicht glücklich geworden mit einem Pferd was zu früh angeritten wurde und dann auch noch zusammen gezurrt geht, eben halt das was man so aus den Negativen Schlagzeilen kennt.
Dann beiß ich in den Apfel und lasse mir viel zeit, auch wenn ich selbst nicht zum reiten komme.

Da es sogesehen mein 2tes Pferd ist, und mein erstes eigenes Rohes denke ich nehme ich das in Kauf.
Ich hatte eigentlich gesagt ich habe keine Lust mehr( also jungpferd) drauf, weil ich es ja Tag täglich mache/ gemacht habe, sieht es nun anders aus :D

caprice: da meine ich nicht die Profis...wie das da läuft ist klar...ich meine unsre ostfriesischen "amazonen" ;) habe oft genug beobachtet über einige zeit dass viele pferde nur eingetauscht wurden weil die alten nicht mehr funktionierten...da haben wir wohl beide aneinander vorbei gesprochen =)

und klar bin ich auch kein profi und habe auch schon fehler gemacht ganz klar...nur einige überschätzen sich einfach so maßlos dass am schluss doch wieder das pferd schuld ist und weg muss....

ich selber habe immer noch mein erstes pferd seit ca. 13 jahren...klar hatten wir auch tiefs genauso wie hochs....aktuell haben wir L gewonnen und ich bin super glücklich wie es zur zeit zwischen uns läuft...auch "zwischenmenschlich" ;)
und ich hab sie damals nur per zufall bekommen, war viel zu jung und hatte noch nicht die super pferdeerfahrung....nur genug leute an meiner seite =)
außerdem war sie damals einfach nur klar im kopf (ist sie heute auch noch...) aber alles andere war damals eben egal...dass sie nun auch noch nett läuft nehm ich als bonus ;)

Liss, so schnell kanns gehen mit dem aneinander vorbei reden ;-).

Ich zitiere hier mal meinen TA, der sehr viel mit Pferden macht und letztens (überspitzend) zu mir sagte: "90 % der Pferdeprobleme kommen daher, daß der Reiter unfähig ist. Die meisten können gar nicht mehr reiten heutzutage." Und er hat sooo recht.

Letztens erst wieder im Bekanntenkreis: junge Sportstute hat ne neue Bereiterin. Die Stute hat ziemlich Temperament und testet gerne. Die Bereiterin schließt daraus, daß mal nach den Zähnen geguckt werden müsste. (Klar, kann der Bauer nicht schwimmen, ist die Badehose schuld!) Der Besitzer, den ich gut kenne, hat daraufhin den TA bestellt, ins Maul gucken lassen (aber wirklich nur gucken, nichts dran gemacht!), hat der Bereiterin erzählt, nach den Zähnen wäre geschaut worden, was ja nicht gelogen war, und siehe da, das Pferd lief wie ne eins.
Auch beliebt: der Sattel ist schuld. Oder der Reitlehrer taugt nix, weil es doch ab und zu noch Trainer gibt, bei denen man schwitzen muß. Da können auch viele nicht mehr mit um.
In meiner aktiven Zeit flog man aus dem Unterricht, wenn man dazwischenquatschte...

Wir sind inzwischen schon ganz schön Off Topic, oder?

ja das geht fix bei der ganzen schreiberei =) aber ich hoffe du weisst nun wie ich das meine?!

jap...dein TA hat da ein wahres Wort gesprochen!!!
richtiges reiten zu lernen ist heutzutage auch gar nicht mehr so einfach...es werden zu viele fehler weiter gegeben und schleichen sich so durch

stimmt...ist Off Topic....aber da haste Recht!! ;)

90 % aller Computerfehler sitzern vor der Tastatur, ist nicht nur bei Computern so